Wie man am effizientesten seine Energie vergeudet...

 

Herzlich willkommen zu meinem Beitrag mit dem Titel: “wie man am effizientesten seine Energie vergeudet“

…und wie man das geschickt in das positive Gehenteil umkehren kann. Im Grunde genommen ist das ja ein alter Hut, aber ist der immer noch gut? 

Entscheiden Sie am Ende selbst.

Mein Name ist Alexander Kronsteiner, ich bin als Interim-Manager tätig und parallel dazu seit vielen Jahren Reit-  und Pferdetrainer. 

Ich möchte hier nicht mehr als meine Soft-Skill Erfahrungen aus bisher fast 40 Jahren Berufserfahrung teilen, vor allem solche, die für Menschen mit Führungsaufgaben nutzvoll sein könnten.

Nun zum Thema:

Ist nutzlose Energieverschwendung nicht dass, was wir als Führungskräfte am wenigsten gebrauchen können? Und ist maximale Wirkung nicht dass, was wir uns am meisten wünschen?

Dann sollten wir unser Energie möglichst nur dort einsetzten, wo sie was bewirkt. Wenn Sie den Verdacht haben, das Ihnen das nicht immer gelingt, dann folgen Sie dem Beitrag bis zum Ende. Bei mir hat diese Erkenntnis sehr viel zum Positiven verändert. 

Vor Jahren hat mir ein Unternehmensberater bei einem Kurs eine ganz einfache Metapher verdeutlicht. Die stammt von Stephen Covey und hilft zu erkennen, wo man seine Energie sinnlos vernichtet - und noch dazu sehr effizient - und wie man sie am besten so einsetzt, dass man die maximale Wirkung erzielt. Die Wahrheit dahinter ist so simpel und so wahr wie sie alt ist. Sie taucht sogar in Volksweisheiten auf. Will man also, wie im Titel erwähnt, "effizient seine Energie sinnlos verbrennen", dann ignoriert man diese Wahrheit und arbeitet genau dagegen. Wäre aber schade drum.

Und so einfach sieht das aus:

Stellen wir uns extrem vereinfacht unser Leben in drei größer werdenden Kreisen vor. Bei Covey waren es 2, aber ich nehme immer gerne den dritten dazu.

Genau in der Mitte stehen wir.

Ein kleinerer Kreis um uns herum symbolisiert den so genannten Circle of Control. Dieser Kreis symbolisiert unser direktes Wirkungsfeld. Stellen wir uns in diesem Kreis alles vor, was wir durch unser Handeln wirklich direkt beeinflussen oder vielleicht sogar kontrollieren können - daher der Name. Das wäre zum Beispiel wie wir uns ernähren, wie wir leben, unsere Wohnung einrichten. Es ist aber auch, wie wir mit anderen Menschen kommunizieren, wie wir ihnen gegenüber treten. Es sind die Themen, mit denen wir uns handwerklich beschäftigen. Es sind die Ausbildungen, die wir machen. Und, und, und,… Zusammengefasst sind es all die Dinge, auf die der Einsatz unserer Energie den größten Effekt hat. Man könnte sagen, innerhalb des Circle of Control folgt auf Aktion immer auch Reaktion im 1:1 Verhältnis. Aber ACHTUNG: Positiv genau so wie negativ! Man tut gut daran zu erkennen, auf was das alles zutrifft - und worauf nicht.

Denn:

Ein erweiterter Kreis steht nun darüber. Es ist der Circle of Influence. Der steht für die Dinge im Leben, die wir nicht mehr direkt kontrollieren, aber noch beeinflussen können. So kann man z.B. in Meetings seine Meinung einbringen. Das kann das Ergebnis in unsere Richtung lenken - vielleicht aber auch nicht. Es sind Gespräche mit Mitarbeitern oder Kunden, bei denen man positive Resonanz für die eigene Sache erwirken möchte - und - und das ist entscheidend - auch eine realistische Chance auf Erfolg hat. In jedem Fall hat das eigene Agieren eine Wirkung. Mal mehr - mal weniger. Wenn auch nicht immer direkt, dann oft auch wie man so schön sagt „on the long run“. Und Achtung - Es sind aber auch die Dinge, über die wir nachdenken, denn auch die wirken sich direkt aus, und zwar auf uns selbst. Gedanken sind Energien die wirken. Wenn wir immer nur die schlechten Dinge sehen, wird uns das mürbe und verbittert machen. Sich an positiven Dingen zu orientieren macht definitiv das Leben leichter. Der Circle of influence bezeichnet also unseren realen Wirkungsradius - also das, was wir zumindest durch unser Denken und Handeln noch beeinflussen können.

Alle Dinge, die außerhalb dieser zwei Kreise liegen, können wir dann vielleicht noch wahrnehmen, aber dort, wo sie sind, nicht mehr beeinflussen. Alles, was uns betrifft, alles, was uns betroffen macht und überhaupt alles, was wir wahrnehmen können. Das Symbol dafür wäre in diesem Modell der große Kreis, der Circle of Concern. Möglichst viel wahrzunehmen ist gut und wichtig - das sichert uns unser Überleben. Aber unsere Energie direkt dort hin zu verschwenden, ist schlecht, denn das ist wirkungslos. Und hier genau liegt der springende Punkt.

Was meine ich damit: Allzu oft regen wir uns auf über Dinge, die uns ärgern, und wir verschwenden damit unsere Energie. Das fängt scheinbar harmlos beim Wetter sein. Darüber kann ich mich aufregen - ändern tut das nichts. Das können Politiker sein, die anderer Meinung sind. Das kann ein Chef sein, dessen Strategie uns überhaupt nicht gefällt. Es können Kollegen sein, die unserer Ansicht nach nicht das leisten, was sie sollten. Das kann ein Stau auf der Autobahn sein, in dem wir stecken. Alles Gründe, über die man sich endlos ärgern könnte - wüsste man es nicht eigentlich besser. Und das ist der Kern: Ärger kostet enorme Energie - und bringt in der Regel für sich allein NICHTS!

Die kleinen Schwestern in diesem Bereich sind übrigens die Sorgen, die man sich macht, über Dinge, von denen man noch überhaupt nicht weiß, wie sie sein werden. Hier nur ein kleines Beispiel von vielen: Man kann sich schon monatelang vor der Pensionierung der alten Chefin darüber sorgen machen, wer und wie denn die neue Chefin sein wird. Das hat NULL Mehrwert und kostet unnütze Energie.

Nicht die, die sich aufregen, bewegen wirklich Dinge, es sind die, die MACHEN. Nicht die, die Schuldige suchen, kommen weiter, sondern die, die am schnellsten akzeptieren und danach handeln.

Eines darf dabei nicht falsch verstanden werden. Gegen einen gefühlten Missstand zu demonstrieren fällt dabei schon unter "machen". Wer aus ähnlichen Motiven politisch aktiv wird, ist ebenfalls schon ein MACHER. Bei beidem würde in dem Fall der Energieeinsatz in den Circle of Influence fallen. Bei dem Beispiel bleibend würde die Erreichung eines politischen Amtes schon in den Circle of Control fallen.

Zivilcourage zu zeigen, ist in welcher Form auch immer mit Handeln verbunden - also mindestens dem Circle of Influence zuzuordnen.

Jetzt zu dem Naturgesetz, dessen Kenntnis uns so unglaublich helfen kann. Gleichzeitig symbolisiert es die größte Falle, in die wir hineinfallen können, wenn es um unsere Energie geht.

Ich weiß nicht, ob Dale Carnegie das mit seinem Bestseller 1948 gemeint hat, aber es würde verdammt gut passen. Der Titel lautete: "Sorge dich nicht - sondern Lebe".

Umgelegt auf unsere Circle-Metapher bedeutet dies: Verschwende deine Energie nicht im Circle of Concern, sondern setze sie so gut wie möglich im Circle of Influence oder besser noch im Circle of Control ein. Die erste Kunst ist, das eine vom anderen unterscheiden zu können, die zweite ist, Dinge loszulassen, die man nicht ändern kann und sich auf die inneren Kreise zu konzentrieren.

Na ja, das alles wird jetzt vielleicht nicht alle Ihre persönlichen Energieprobleme lösen - vielleicht aber sogar doch? Wer weiß… Ich kann hier längst nicht alle meine Gedanken zu dieser Lebensweisheit ausdrücken. Vielmehr möchte ich Sie einladen, sich selbst noch tiefer hineinzudenken. In welchen Lebensbereichen könnte das ein Schlüssel für Sie sein? Wo schlummern bei Ihnen Energiefresser, die Sie vielleicht loswerden könnten - auch wenn das auf den ersten Blick gar nicht geht.

Neid wäre da auch noch so ein Thema - auch wenn der 100 mal begründbar sein sollte. Schließe inneren Frieden mit Menschen, die du nicht verändern kannst. So viele Dinge im Leben fallen eigentlich in den Circle of Concern. Halte dich nicht mit Dingen auf, die du absehbar nicht verändern kannst. Mir gelingt das längst nicht immer, aber ich weiß mittlerweile ganz genau, dass es den Versuch immer wieder wert ist - für mich und alle Menschen, die mich umgeben.

Das Gute und vielleicht wichtigste nun zum Schluss: Das setzt der Sache jetzt noch den Punkt auf das I.

Der Bereich, dem Sie Ihre Energie schenken wird auf Kosten der anderen wachsen. 

Verschwenden Sie Ihre Energie also in Bereichen, in denen Sie nichts direkt bewirken können, na dann wird wiederum Ihr tatsächlicher Wirkradius kleiner, weil die Energie ja wo anders sinnlos verbrannt wird.

 Je mehr Energieanteil Sie aber dem Circle of Influence widmen, desto größer wird sprichwörtlich Ihr Wirkungskreis. Dinge die betroffen machen verlieren an Bedeutung. 

Und das nicht nur im Job, sondern überall im Leben. Klingt doch gut! 

Wie gesagt ist das alles ja ein alter Hut. Aber vielleicht war es genau deshalb gut, wieder einmal darüber gesprochen zu haben. Sehen Sie das auch so?

Soviel von mir mit besten Wünschen, 

Alexander Kronsteiner

 

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